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Gamescom 2016 – Indie Games, Jams und der Rest vom Fest

Mittwoch, 24 August 2016 von Berthold Barth

gamescom 2016 Berthold Barth

Kaum zu glauben, aber wahr: als lebenslanger Gaming Fan und extrem Interessierter an der Industrie (durch Jimquisition, Bombcast und Game Theory etc.) war ich noch nie auf der Gamescom. Es reizt mich gar nicht, Triple-A Titel vor Ihrem Release anzuspielen, die ich wahrscheinlich eh erst in 1-2 Jahren kaufen würde (kaum Zeit und mittlerweile 300+ ungespielte Games in meiner Steam Library stellen eine signifikante Hürde dar). Und noch weniger, ein bis zwei Stunden dafür anzustehen. Doch die Einladung beim IG Game Jam 2016 auszuhelfen, die Entwicklung von indie games hautnah zu erleben und den Fokus zu spüren, den fast 200 Entwickler aus 27 Ländern ausstrahlen – die Gelegenheit war zu gut um sie verstreichen zu lassen.

Und so war ich von Mittwoch bis Freitag auf der Gamescom. Den ersten Tag verbrachte ich in erster Linie damit, meine Tasche kontrollieren zu lassen und mich dann am falschen Eingang anzustellen. Als kleine Entschädigung für 2 Stunden Schlange stehen sollte ich dann durch überfordertes Personal mit einem Press Badge “belohnt” werden, das mir im Endeffekt wohl aber keine Vorteile gebracht haben wird. Immerhin habe ich es noch geschafft, das Team um den Jam kennen zu lernen. Allen vorran Wolf Lang, selbst Designer und Indie Developer unter dem Label threaks, der mit seinem Team um Mena Jacobs die Organisation für Innogames übernommen hat. Nach einer sehr coolen Keynote von Adriel Wallick aka @MsMinotaur, die über ihr Leben als Indie Entwicklerin sprach (und dabei zu meiner Freude auch über sustainable pace, lean und pomodoro sprach) ging es direkt an den Kickoff des Jams.

Die folgenden zwei Tage saßen also besagte 200 Entwickler zusammen um in 48 Stunden spielbare Prototypen zu bauen. Die Bandbreite war dabei enorm. Von einfachen 2d-Puzzles über 3D-Shooter mit Multiplayer bis hin zu VR-Experiences mit Brillen und allem Zipp und Zapp war alles vertreten. Der grosse Abräumer sollte dann auch Panoptes sein, ein sehr hübsch aussehendes Zweispieler Spiel, bei dem ein Spieler versucht einen Turm zu erklimmen und sich in einer Menge zu verstecken, während der andere via VR Brille Big Brother mäßig über den Dingen schwebt, um ihm mit einem gezielten Laserschuss den Garaus zu machen. Nachdem ich auf dem Weg zur Messe noch überlegt hatte zu twittern, wie sehr der Hype um VR doch an die Motion-Control Welle vor einigen Jahren erinnert sollte mich die Erfahrung am eigenen Leib eines Besseren belehren. Das Gefühl, direkt im Spiel zu sein ist – zumindest für den Einsteiger – sehr beeindruckend. Neben Panoptes durfte ich noch einem Team helfen indem ich deren Demo ausprobierte und einen Ball und diverse andere Gegenstände durch ein Kinderzimmer warf und an der Indie Arena Booth “Giant Cop” anspielen, ein Prototyp von Other Ocean und ebenfalls aus einem Game Jam entstanden. Dort “entsorgt” der Spieler als besagter riesiger Cop Betrunkene in einer wie ein Mülleimer anmutenden Polizeiwache. Noch wirkt es sehr albern, Entwickler Jordan Gailbraith verspricht aber für das Endprodukt eine Storyline, die exzessive Polizeigewalt und den Polizeistaat verurteilt. Allen gemein ist jedoch, dass sie unterschiedliche, untereinander inkompatible VR-Lösungen verwenden. Das dürfte auch in Zukunft ein Hemmnis für die Verbreitung werden, wenn nicht…

Ja, wenn da nicht Olli Eberlei wäre, Organisator der besagten Indie Arena Booth und Entwickler des Holo Café, einer Art Spielhalle für VR, die noch dieses Jahr für den Otto-Normal-Verbraucher die Tür zu VR-Erlebnissen öffnen soll. Man darf gespannt bleiben, aber die Rückkehr von gemeinsamen Spielerlebnissen in Kombination mit einer Bar-Atmosphäre kann ich persönlich nur sehr begrüßen. Ich vermisse die Automaten von damals schmerzlich. Überhaupt die Indie Arena Booth. Dort präsentieren auf über 600qm 80 kleine Studios ihre Games und boten sie häufig auch direkt zum Verkauf an. Nach dem Jam habe ich bei der ihm angeschlossenen Booth wohl die meiste Zeit verbracht. Es ist erfrischend, mit Entwicklern statt mit PR-Experten und Hostessen ins Gespräch zu kommen. Auch mit Niels von weirdbeard und Mischa von Black Forest Games habe ich mich länger unterhalten können. Niels präsentierte mit seinem kleinen Team den Multiplayer-Hit “Tricky Towers”, eine 4-Spieler Abwandlung von Tetris mit echter Physik und einer Menge Möglichkeiten bei den Kontrahenten Unfug anzustellen. Das Spiel war im August für ps+ Mitglieder kostenlos und ich wollte wissen, inwieweit es der Reichweite des Spiels geholfen hat (Antwort: sehr). Finanziert hat das Team die Entwicklung über Auftragsarbeiten außerhalb des Gaming Bereiches. Black Forest Games sind in der Indie Szene schon fast ein Star. Mit ihrem Remake des Klassikers Giana Sisters starteten sie auch die erste erfolgreiche Gaming Kampagne aus Deutschland auf kickstarter. Auch ihren aktuellen Titel “Rogue Stormers” haben sie auf diesem Wege finanziert – auch wenn es diesmal erst im zweiten Anlauf klappen sollte (und auch eigenes Geld in die Entwicklung geflossen ist). Beide Games habe ich direkt vor Ort zum Messepreis kaufen können. Geil für Couch Co-Op.

Ob ich wohl auch auf dem Rest der Messe war? Ich bin offen gestanden nur ein mal drüber gelaufen, weil ich eine Tasche suchte, nachdem ich nach dem ersten Tag keine Lust mehr hatte mich ganz hinten anzustellen. Lust, bis zu 2 1/2 Stunden zu warten um Battlefield oder Dishonored anzuspielen hatte ich nicht, dafür haben Indie und Retro Arena zu viel zu bieten und auch viel geringere Wartezeiten. Dort habe ich auch die Jungs von Retroblah angetroffen, die lustige Hacks und alten Kram und eine Game Boy camera am Start hatten. Schön, sich mal in echt zu erleben! Nächstes Jahr bin ich mit Sicherheit wieder dort anzutreffen und hoffe, dass ich wieder beim Jam helfen darf. Vielen Dank dem Orga-Team für dieses coole Event und die Gelegenheit mitzuwirken.

Vielen Dank auch den Sponsoren, insbesondere Intel , BIU , Kickstarter und die Gamescom selbst, die durch Sachspenden und finanzielle Unterstützung diesen tollen Jam ermöglicht haben.

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RuhrSummit 2016

Dienstag, 02 August 2016 von Berthold Barth

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Vorweg kann man sagen: es zeigt, dass Essen als Startup Stadt noch Luft nach oben hat, wenn unter den Finalisten des RuhrSummit Pitch Contest hauptsächlich Gründer aus anderen Städten (immerhin aus NRW) auftauchen. Doch was dem Orgateam um Oliver Weimann und Carmen Radeck gelungen ist, ist herausragend: insgesamt haben 650 Leute am Tag des Events die Zeche Carl besucht. Ein Rekord für Essen, ein Rekord für das Ruhrgebiet. Und es sollte nicht nur eine starre Pitchveranstaltung werden. Neben Probemöglichkeiten für den großen Moment bot der Ruhr Summit zahlreiche Fachvorträge zu Themen wie lean startup, bootstrapping, Marketing, Tools zur Skalierung usw. und den direkten Dialog mit potentiellen Investoren im Speed-Dating. Die Dichte an Impulsen war kaum zu durchdringen, wie für jede hervorragende Veranstaltung galt auch beim RuhrSummit, spannende Themen zugunsten noch Spannenderer auslassen zu müssen.

Zusammen mit Ingo Wieland von Seedmatch war ich eingeladen, den Teilnehmern das Thema Crowdfunding näher zu bringen. Dabei konzentrierte sich Ingo gemäß des Schwerpunkts seines Arbeitgebers auf das equity-based crowdfunding, oder auch crowdinvesting, bei dem Unterstützer eine stille Beteiligung an einem Unternehmen erwerben, durch die sie auf Rendite hoffen. Ich erzählte dann zum reward-based crowdfunding à la kickstarter etwas aus meinen Beobachtungen von rd. 500 Kampagnen in Deutschland.

Einige Highlights, auf die wir im Vergleich eingingen: crowdinvesting setzt auf einen starken Business Plan und eine überzeugende Idee um Unterstützer zu gewinnen. Beim crowdfunding ist eine gute Kalkulation wichtig, entscheidender sind aber Präsentation der Idee und Gründer. Auch die Summen sind andere: während crowdinvestoren in ein Unternehmen investieren, tragen backer nur zum konkreten Projekt bei. So endet realistisch erwartbares Funding bei letzterem spätestens bei 50.000€, während Investments in die Millionen gehen können. Diese und weitere Unterscheidungsmerkmale machen es wichtig, sich bereits früh mit der Frage auseinander zu setzen, was das Ziel sein soll – und die Plattform entsprechend zu wählen.

Sehr erfreulich, dass im Anschluss gleich mehrere Startups meine Beratung suchten – bevor sie mit ihrer Kampagne auf einer der crowdfunding Plattformen live gingen (im Gegensatz zu währenddessen).

Mein persönliches Highlight: Raul Krauthausen, selbsterklärter Glasknochenbesitzer und unter anderem mit Sozialhelden Champion für Teilhabe. Fast 300.000 Unterzeichner gewann er für seine Kampagne für eine Reform des Teilhabegesetzes in Deutschland, dass Menschen mit Behinderung grundlegende Rechte wie ein lebenswertes Einkommen und eine finanzielle Absicherung einräumen soll. Aber darum sollte sein Vortrag gar nicht im Kern gehen. Ein wichtiger Aufruf von Raul war an die Startups gerichtet: Denkt mal Analog. Denkt mit den Händen, mit Holz und Aluminium. Als Beispiel führte er den Lidl-Pfandautomaten an, an dem ein Spendenknopf erst für Verwirrung und nach “Reparatur” mit einem dramatischen Abfall der Spendebereitschaft sorgte. Seine Alternative: Eine Box, in die Pfandbelege eingeworfen werden können – auch haptisch ein besseres Gefühl, und wesentlich erfolgreicher. Diese Hinweise kann ich vor allem den Startups wärmstens empfehlen, die kaum bis keinerlei zahlende Kundschaft vorweisen konnten. Das ist die ganze Idee eines Startups: prüfen, ob Menschen für das Produkt Geld in die Hand nehmen wollen. Je früher, desto besser, das hilft auch argumentativ. Ein Investor möchte das Geld schließlich nicht in eine Idee investieren, sondern in ein funktionierendes Geschäft.

Meine Wünsche für das nächste Mal: Eine Coaching Klinik, in der Experten Startups bei konkreten Problemen beraten können. Und mehr Twitter. Ansonsten ein Event, an dem sich viele eine Scheibe abschneiden können – und sollen. Freue mich auf das nächste Jahr und danke den Organisatoren, all jenen, die mit Ihrer Zeit dazu beigetragen haben und natürlich auch den Sponsoren, allen voran Amazon web services und Deutsche Bank dafür, dass Sie den Ruhr Summit möglich gemacht haben.

crowdfundingesseneventkickstarterleanruhrgebietstartup
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Crowdfunding mit kickstarter in Deutschland

Mittwoch, 20 Juli 2016 von Berthold Barth

Mit erfolgreichen Crowdfunding Kampagnen sammeln Erfinder, Bastler und Künstler seit dem Launch von kickstarter in Deutschland im Schnitt 50.000 Euro, mit denen sie Ihre Ideen und Produkte auf den Markt bringen können. Dahin kommen jedoch nur 20% aller „creators“. Selbst eine erreichte Finanzierung ist kein Garant für eine erfolgreiche Umsetzung – technische Fallstricke, Steuern & Abgaben und mangelnde Marketing- und Produktmanagementerfahrung können sich für viele Projekte auch im Nachhinein als unüberwindbare Hürde erweisen. Insbesondere auf dem jungen Deutschen Markt fehlt häufig das Verständnis dafür, dass eine Kampagne auf einer Crowdfunding Plattform nur ein Baustein eines größer angelegten Projektes sein kann. Dieser Artikel soll hier ein klareres Verständnis schaffen.

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800.000€ sammelten die Erfinder von Miito, einem induktionsbasierten Design-Wasserkocher, 120.000€ kamen zusammen für “The Dwarves”, einem Brettspiel nach Romanvorlage und 100.000€ für den Film “Sky Sharks”, der wahrscheinlich so albern wird wie er sich anhört. Doch der Schein trügt: auch wenn kickstarter nur auf Volljährigkeit und eine gültige Kreditkarte prüft scheitern 4 von 5 “creators”, wie die Plattform sie nennt, und die Mühe war umsonst. Ganz hart trifft es dabei den Bereich Digitales: Websites, Apps und Computerspiele erreichen in Deutschland praktisch nie den Zielbetrag. Damit Ihr besser aufgetellt seid habe ich die einzelnen Komponenten einer Kampagne beleuchtet.

DAS PRODUKT

Schlank und unkompliziert, das sollten eure ersten Stichworte sein wenn Ihr eure Idee in ein Produkt umsetzen möchten. Nicht nur vermeidet Ihr auf diesem Wege unvorhergesehene Probleme in der Produktion. Ihr könnt auch schneller prüfen, ob Eure Idee echte Kunden überzeugt sich von ihrem Geld zu trennen (weil sie Ihre konkreten Probleme löst) und kommt auf einen realistischen Zielbetrag für Eure Kampagne. Statt beispielsweise Kapital zu sammeln für eine Drohne mit Spezialsoftware um Nährstoffe in Feldböden zu ermitteln konzentriert Ihr euch darauf, die Auswertungsergebnisse auf dem klassischen Wege zu gewinnen und herauszufinden was Landwirte bereit sind dafür auszugeben. Statt sich mehrere tausend Euro zu wünschen um ein Filmstudio aus dem Boden zu stampfen nehmt Ihr euren Content erst mal mit dem Handy auf und ladet ihn auf YouTube hoch um zu schauen ob es überhaupt Zuschauer gibt. In jedem Fall solltet Ihr ohne hervorragende Referenzen nicht erwarten im ersten Anlauf mehr als 50.000€ zusammenzutragen; wesentlich weniger bei Projekten mit geringem Aufwand.

Habt Ihr eine lebensfähige Idee und einen Zielbetrag gefunden solltet Ihr unbedingt hier schon mit Produktionsfirmen verhandeln, eine Timeline mit Meilensteinen ausarbeiten und Vorverträge abschließen. So stellt Ihr sicher, dass Ihr auch die Rahmenbedingung einer eventuellen Massenproduktion oder eines Großprojektes kennt und entsprechend kalkulieren könnt. Nicht selten ändert sich außerdem die Preisgestaltung der Dienstleister dramatisch, wenn Eure Kampagne ein öffentlicher Erfolg war. Für die ganz Vorsichtigen gibt es vor allem für physische Produkte auch Fulfilment-Spezialisten, die Euch außer der Idee und dem Marketing alles aus der Hand nehmen – bei fehlender Erfahrung durchaus das Geld wert.

DIE KUNDSCHAFT

Ohne Kundschaft kein Produkt. Die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen sind der Faktor an dem aus einer Idee ein Produkt wird. Viele „creators“ erwarten, dass Kundschaft sie findet, wenn sie die Kampagne bei kickstarter einstellen. Tatsächlich läuft es genau umgekehrt: Auswertungen zeigen, dass Kampagnen die in den ersten 3 Tage nicht mindestens ein Viertel ihrer Zielsumme erreichen, nach hinten raus keinen Erfolg haben werden. Unter anderem liegt das daran, dass Fans und Presse wenige Anreize haben eine dahinsiechende Kampagne zu streuen. Frühe Erfolge sind das A und O. Und diese bekommt nur, wer vor der Kampagne mit seiner zukünftigen Kundschaft in Kontakt tritt und im Dialog mit ihnen das Produkt auf Kundennutzen hin optimiert. Bietet auf sozialen Netzen für Eure Kunden interessante Informationen an; beratet, wenn Kunden mit Konkurrenzprodukten Schwierigkeiten haben – ohne ständig auf Euer eigenes Projekt hinzuweisen. Baut einen Rapport in der Nutzergemeinschaften auf als jemand der sich mit der Materie auskennt. Am Ende wird die Kampagne nur ein Erfolg, wenn die Kundschaft Euer Produkt wirklich will.

DAS UNTERNEHMEN

Auch wenn kickstarter sich immer einen sehr einfachen Anstrich geben möchte: In Deutschland ist eine Kampagne in den allermeisten Fälle eine gewerbliche Handlung die auch einen entsprechenden Schein voraussetzt. Versäumt Ihr einen solchen zu beantragen, kann neben einem Bußgeld auch eine Reihe weiterer Unannehmlichkeiten auf Euch zukommen. Der Hinweis von kickstarter, sich mit und bei seinem Steuerberater über sein Vorhaben zu informieren sollte unbedingt befolgt werden. Unter ungünstigen Umständen fallen neben den Gebühren von kickstarter selbst noch Gewerbesteuer und Einkommenssteuer auf den Zielbetrag an. Bis zu 60% der Summe kann so verloren gehen und eine mit 100.000€ erfolgreiche Kampagne schnell in einen Alptraum verwandeln. Auch wie man Einnahmen verbucht, rechtssicher Verträge mit Zulieferern aushandelt und Rücklagen bildet sollten Ihr geklärt haben, bevor Ihr live geht.

DIE KAMPAGNE

Das Produkt ist ausgereift und präsentierbar, die Kundschaft fiebert dem Launch entgegen und für einen glatten Ablauf während und nach der Kampagne ist gesorgt? Dann könnt Ihr euch jetzt an die Kampagne selbst machen. Auch hierbei gibt es eine Reihe von Punkten zu beachten. Erfolgreiche Produkte nutzen grundsätzlich klare, kurze Beschreibungen die die wichtigsten Nutzen für den Kunden enthalten, Risiken bennenen und die Lösungskompetenz des Teams demonstrieren. Vermeidet lange Geschichten über Euer Leben und postet keinesfalls an dieser Stelle Euren Business Plan. Bedenkt, dass Ihr hier Privatmenschen überzeugen möchtet Euch zu unterstützen. Zeigt – am Besten im Video – euch und euer Produkt. Belegt, dass Ihr mehr seid als ein Hobbyist der seine unausgegorenen Ideen über die Plattform finanzieren möchte.

Wenn Ihr euch an einem der Punkte unwohl fühlt, weil Ihr euch unsicher seid oder nicht glaubt dass die Beschreibung wirklich mitreißt, geht in jedem Fall noch mal ein paar Schritte zurück. Fragt die Community und den Steuerberater. Jede Herausforderung die Ihr jetzt, vor dem Launch, identifizieren und beheben könnt bedeutet viele gesparte Kopfschmerzen im späteren Verlauf. Aus vorherigen Überlegungen solltet Ihr wissen, was das absolute Minimum ist, das Ihr für ein schlankes Produkt benötigt. Kalkuliert lieber etwas großzügiger, berücksichtigt die Gebühren wie etwa die rund 10% die kickstarter und die Zahlungsdienstleister aufrufen, die Kosten für Eure „pledge rewards“ und verwendet die resultierende Summe als Zielbetrag. Für Erweiterungen und Verbesserungen nutzen erfolgreiche Kampagnen das sog. Stretch Goal System – definiert damit weitere Punkte bei deren Erreichung Ihr das Produkt entsprechend verbessert. Dies schafft für die Community den Anreiz nicht nach Erreichen des Zielbetrages aufzuhören beizutragen und kann bei geschickter Kalkulation etwas Luft in den ursprünglichen Plan bringen.

Auch die “pledge rewards” genannten Belohnungen leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass Besucher der Kampagne Ihr Portemonnaie öffnen: Hier definiert Ihr welche Gegenleistungen Kunden erwarten können. Im Einfachsten Fall bietet Ihr hier ein Exemplar des fertigen Produktes oder der Dienstleistung an sobald Ihr mit der Produktion fertig seid. Damit verankert Ihr auch gleich den Endpreis für das Produkt in den jeweiligen Ausführungen. Flankierend solltet Ihr mehrere kleinere und größere Rewardstufen anbieten, die den Brand unterstützen (für diejenigen die lieber bis zur Markteinführung warten möchten) respektive VIP-Status wie etwa besondere Ausführungen des Produktes oder tiefere Einblicke in den Prozess anbieten. So ist sicher gestellt, dass jeder für seine individuelle Zahlungsbereitschaft einen sinnvollen Gegenwert bekommt.

LAUNCH & PRODUKTION

Mit dem Launch wird es spannend, denn die nächsten maximal 60 Tage zählen; baut auf dem initialen Schub der Community auf, veröffentlichet regelmäßig Updates auf kickstarter und Euren anderen Kanälen und bleibt für Kommentare und Anregungen erreichbar. Geht davon aus, dass eine Person in dieser Phase Vollzeit an der Kampagne arbeiten wird. Auch und gerade beim Erreichen der Meilensteine wie des Zielbetrages oder der “Stretch Goals” empfiehlt sich ein groß angelegter Schwung an Nachrichten um die Gemeinschaft auch auf die weiteren Ziele heiß zu machen.
Es ist eine Herausforderung, die notwendige Summe zusammen zu bekommen. Aber mindestens genau so groß ist im Anschluss der Aufwand, sowohl das Produkt als auch alle Rewards auszuliefern. Hier macht sich bezahlt, dass Ihr euer Team und die notwendigen Aufgaben bereits im Vorfeld geklärt habt. Folgt dem Plan und lasst die Backer bei jedem Meilenstein an Ihren Erfolgen teilhaben. Auch wenn Ihr auf unvorhergesehene Probleme treffen solltet – informiert die Community frühzeitig und teilt mit, wann Ihr wieder im Plan seid oder was für Änderungen an den Fertigstellungsterminen Ihr erwartet. Tolle Gelegenheiten bieten sich hier für digitale Projekte: bietet für sog. “Slacker Backer” an, zum Kampagnenpreis noch ihr Produkt zu erwerben, indem sie auf Eine Shopseite ausserhalb von kickstarter verweisen. So proben Ihr auch gleich schon mal den Ernstfall, nämlich Euer fertiges Produkt über Eure eigene Plattform zu vertreiben. Viel Erfolg!

(Dieser Artikel erschien ursprünglich in der Printausgabe des screenguide magazin)

crowdfundingDeutschlandkampagnekickstarterMarketingproduct managementProduktmanagementProjektplanung
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Startup? Lass es einfach.

Mittwoch, 20 April 2016 von Berthold Barth

Startup gründen? Lass es einfach…

wenn Du Dich nur für den Exit interessierst
wenn Du glaubst das Dein Geschäftsmodell nur mit Investoren funktionieren kann
wenn Du nur Kicker spielen und Latte trinken willst
wenn Du nur beschäftigt und nie produktiv sein willst
wenn Du Dich für jemanden hältst der nur kreativ sein muss
wenn Du Dich für jemanden hältst der nur fleißig sein muss
wenn Du glaubst, dass Du nur machen musst was Dir gefällt wenn Du alleine bist
wenn Du glaubst nur weil Du *nicht* alleine bist das das Risiko für Dich geringer wird
wenn Du Dich schwer von coolen Ideen trennen kannst

Viele dieser Punkte habe ich in der Vergangenheit selbst missachtet. Und Ihr?

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Ihr seid das barcamp.ruhr 9

Montag, 21 März 2016 von Berthold Barth

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Trotz nur halbvoller Mütze Schlaf und einem Sack voll Arbeit gleich am Montag will ich bei meinem eigenen Challenge nicht hinten anstehen. Es begeistert mich, wie viel Freude Maik und ich dadurch möglich machen, indem wir uns einfach drum kümmern, dass Ihr Raum (und etwas zu Essen) habt. Super dufte Sache. Die vorangegangene Arbeit war es allemal wert und wir werden es immer und immer wieder gerne tun!

Expertise durch Osmose

Natürlich hatte ich die Gelegenheit, mal über das Camp zu tingeln und das ein oder andere mitzuhören. Besonders bewegt hat mich Samstag das Thema Birkenbihl Methode, zu dem sowohl Jörg als auch communicode Azubi Raffael etwas spannendes zu erzählen hatten. Werde definitiv mal die ABC-Listen einsetzen als Werkzeug um mein Wissen und das Wissen anderer überprüfen und ausbauen zu helfen. Auch am 2. Tag war Coaching offensichtlich nötig, Uschi führte uns “The Work” vor, mit dem man stressige Situationen objektiver analysieren und auflösen lernt. Vielen Dank auch allen Teilnehmern fürs Fragen stellen und zuhören in meinen Sessions zu Agile und Crowdfunding. Ein innerlicher Kräutergartenspaziergang!

Zwischenzeitlich huschte Captain Carl über die Veranstaltung, am Samstag während der Eröffnungssession besonders publikumswirksam mit Gummibärchen für Papa und seine Freunde. #hach

In der Abschlussession und auch im Einzelgespräch wurde an Lob nicht gespart. Wir hatten uns Mühe gegeben Eure Wünsche aus dem letzten Jahr zu berücksichtigen, so dass dieses Jahr nur noch vereinzelt Wünsche dabei waren. Wenn Euch dennoch etwas einfällt – immer her damit.

Großer Dank an alle Unterstützer, das Unperfekthaus und sein Team, Kumaco als Shirt(und Schuh)lieferanten unseres Vertrauens, die Sponsoren (s.u.), den besten Maik aller Zeiten für unbeirrbaren Optimismus und technische Expertise und – Euch. Denn Ihr seid das barcamp.

Beehrt uns bald wieder ♥

PS: Freue mich, Euch bei Interesse an Agile, Augenhöhe und neuen Wegen zu arbeiten im April wieder im UPH willkommen heissen zu dürfen. Dafür gerne hier entlang: agile.ruhr camp 2016

PPS: Letztes Jahr hatte ich noch eine große Klappe und habe angekündigt, dass ich den Artikel updaten werde wenn Zeit ist. Jetzt sage ich nur: Wir werden sehen!


communicode


GLS Bank


RWE


dotRuhr


Rheinschafe


9elements


Global Village3


netzkommune


IOM


Lokalkompass


agile ruhr


KreativeKommunikationsKonzepte


Brandwatch

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Warum wir das kickstarter camp in Deutschland veranstalten

Samstag, 07 November 2015 von Berthold Barth

Update: kickstarter und crowdfunding sind noch nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die Zahl der Interessenten, die ein ganzes Wochenende mit uns über das Thema diskutieren hat das reflektiert. Um so mehr freuen wir uns, dass über 40 Teilnehmer zu unserem alternativ angebotenen Vortragsabend gekommen sind. Wir konnten spannende Fragen beantworten und hoffentlich den Teilnehmern mit ihren Plänen ein paar Schritte weiter helfen. Ich bleibe dem Ziel treu, crowdfunding und kickstarter weiter im Ruhrgebiet salonfähig zu machen.

header

Kickstarter Kampagnen aus Deutschland werden besser, dennoch verzeichnet die Plattform im Vergleich zum Startquartal Q2/2015 einen Rückgang um 40%, wie Auswertungen zeigen. Statt 250 im Frühjahr sind es zum letzten Messpunkt nur knapp 160. Scheinbar verfliegt der Hype langsam und die ersten Negativerfahrungen von unerfahrenen Creatorn hält andere davon ab, auch ihr Glück zu versuchen. Nur ein Fünftel aller Kampagnen haben bei der letzten Analyse ihre Fundingphase erfolgreich abgeschlossen – das ist deutlich weniger als die 35% im internationalen Durchschnitt. Auffällig viele Projekte sind daher mittlerweile auch oder ausschließlich auf Englisch, ein Zeichen, dass die deutsche kickstarter Gemeinde nicht als leistungsfähig wahrgenommen wird. Und dabei muss es gar nicht so sein. Besonders toll klappt es beispielsweise in der Kategorie Brettspiel: nicht nur haben die Macher hier meist internationales Appeal, auch die Erfahrung mit kickstarter ist hier durch die Bank am Höchsten.

Doch Ihr sollt nicht hinten anstehen: Für das Magazin Screenguide schreibe ich gerade einen Artikel der die wichtigsten Punkte zusammenfasst die man bei einer kickstarter Kampagne beachten sollte. Hier ein Teaser:

1. Ein sinnvolles, vom Endkunden gewünschtes Produkt. Persönliche Ziele sind gut zur eigenen Motivation, regen aber niemanden dazu an, Euer Produkt zu unterstützen. Angenehmer Nebeneffekt: Die Leute die in dieser Phase das Produkt nicht mehr hergeben wollen sind diejenigen die es als erste unterstützen.

2. Eine solide Kalkulation. Verlässliche Zahlen ersetzt keine Motivation. Nur so kommt ihr zu realistischen, überzeugenden Zielbeträgen und Rewardstufen die dem Kunden das Vertrauen geben dass Ihr Euch ausreichend abgesichert habt. Und Ihr bleibt vor üblen Überraschungen nach Projektende verschont.

3. Eine Community. Ohne eine treue Fangemeinde die Euch bereits zum Start des Projektes auf Händen trägt gehen die Erfolgschancen gegen 0 – in 30 Tagen holt Ihr das kaum wieder ein. Und wenn Euch niemand unterstützen möchte der das Produkt live erlebt hat – dann taugt das Produkt (noch) nichts.

4. Eine gewerbliche Basis. Der Hinweis von kickstarter zum Gespräch mit einem Steuerberater ist mehr als ein nett gemeinter Hinweis: im schlimmsten Fall machen Gebühren, Abgaben und Steuern bis zu 60% des Zielbetrages aus, deutscher Bürokratie sei Dank. Damit wird der Traum vom eigenen Projekt schnell zum Alptraum.

5. Eine zum Teilen und unterstützen animierende Kampagne. Dazu gehört ansprechende und professionelle Präsentation von Produkt und dem Team – am Besten im Video. Und einer Beschreibung die sich ansonsten auf das Wesentliche konzentriert: den Nutzen des Endkunden und sein Vertrauen auf das richtige Pferd zu setzen.

Detaillierter geht natürlich der angesprochene Artikel auf die einzelnen Punkte ein, inklusive Interview mit Kollege und Steuerberater Thomas Kuth zu den steuerlichen Aspekten. Und wer dann richtig heiss ist oder sich noch tiefer einarbeiten möchte in das Thema, den begrüßen wir herzlich auf dem kickstarter camp am 23. und 24. Januar im Unperfekthaus in Essen. Auf dem weltweit ersten Barcamp mit Themenschwerpunkt crowdfunding reden Interessierte mit Profis, creators mit backern, und sogar die ein oder andere crowdfunding Plattform wird dabei sein – nicht zu vergessen Schirmherr Thomas Kufen, OB der Stadt Essen. Wir freuen uns mit Euch 2 Tage ins Gespräch zu kommen. Tickets gibt es unter: kickstartercamp.de

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Taxes and Fees could eat up to 60% of your kickstarter funds in Germany

Montag, 11 Mai 2015 von Berthold Barth

kickstarter after taxesDisclaimer: I am working with a couple of startups, some of which have had or are planning to run kickstarter campaigns to fund their projects. I am planning to launch a campaign of my own within the year. And I am deeply concerned about the way Kickstarter is setting up their launch in Germany, a country with very strict and complicated tax laws. Even moreso after hearing Kickstarter’s response when I raised this issue.

Kickstarter, uncrowned king of the crowdfunding scene, has helped entrepreneurs (they call them “creators”) the world over raise more than a combined $1.5 bn (that’s BILLION) to fund their various projects from smartwatches through concerts to potato salads (I’m not kidding) since its launch in 2009. Projects set a goal that they need to reach in order to fund their idea and ask people to contribute sums from a single dollar up to thousands of dollars. Once the campaign has run its course successfully, kickstarter and amazon each take a cut before passing the remaining funds on to the creator, who is then obligated to put them to good use and to honour any promises made in the course of the campaign. The result is in most cases an amazing product that improves the lives of the people using it, although cases are popping up where the funds have been used less than ideally, sometimes through incompetence, seldomly malice. Again, disclaimer: I am working with creators to help set up their campaigns for success and make good on their promises. Therefore I have a vested interest in Kickstarter launching successfully.

Up until May 12 2015 creators in my native Germany had to seek support from somebody in the US when they wanted to start a campaign, which needless to say was a complication few cared for. Kickstarter reacted and as of this May, German citizens will be able to set up campaigns directly through the platform. But while the general course of the campaign will remain the same, the business laws and taxes in Germany are a wildly different beast from the USA. And just like Fiverr two years ago crashed and burned because they neglected to educate users in Germany about the potential pitfalls, so does Kickstarter try to cover its bases with a statement along the lines of “ask your tax attorney” and some advice translated directly from the source page which is plain wrong in parts and could lead to disastrous consequences for entrepreneurs.

I asked local tax attorney Thomas Kuth for his opinion. He cautioned that receiving funds through kickstarter is taxable income and considered a business activity and as such requires registering a business with authorities. Failure to do so carries a fine. No mention of this on the kickstarter page. Worse, “starting from around 25k raised, trade tax will be charged, which on average will amount to around 17% of the sum taxed.” On top of that, unless funds are immediately passed on before the end of a year, they become taxable income. Depending on factors such as a day job, “another 42% in taxes can be charged”, leaving creators with just over 40% of the sum they originally asked for on kickstarter.

This is compounded by wrong advice concerning income: “Erhält ein Projektgründer beispielsweise Finanzierungsmittel in Höhe von 1.000 $ und wendet im selben Steuerjahr 1.000 $ für sein Projekt auf, können die Ausgaben vollständig vom Kickstarter-Einkommen abgesetzt werden.” This quote from the advice kickstarter has assembled (albeit with the caveat already mentioned) suggests that as long as every Dollar from the fund is spent before the end of the year, the entire sum is fully deductible. This is plain wrong, since the German tax system demands that equipment used to create products (think machinery, but also computers, cameras etc.) above €400 has to be depreciated over several years, depending on the price. A dangerous trap that may leave first-time backers in Germany watching their funds unexpectedly drain while still being obligated to fulfill their promises. Kuth urges:

“Before embarking on any such campaign, a precise calculation is strongly recommended.”

When I reached out to Liz Cook, Film Lead for Kickstarter, while she was touring Germany to warm up creators to the launch, she assured me that kickstarter “are also well aware of the tax implications that German creators will face when fulfilling their projects.” and that they had “put together some useful information to help advise folks” but still confirming that people should “pay careful attention to […] their liabilities” and talk to their tax advisors. She closed with

“There’s no uncertainty there but I appreciate the concern.”

Instead of alleviating said concern, I felt Kickstarter did not take the implications seriously, as no attempt was made to take me up on an offer to help create advice that would actually protect entrepreneurs from said liabilities and give pointers on how to maximise their return on invest – or at the very least Skype about it. Worse, after I took another stab at laying out an example case that would see a German creator be left with a measly €40,500 out of €100,000 raised (and of course, still €100,000 in liabilities) and pointing out serious flaws in the “useful information” I got this back (printed here in it’s entirety, emphasis mine):

“No problem! Thanks for the clarity there. We are currently not looking for someone to fill that role but do appreciate the interest. All employment opportunities – full time or otherwise – are listed and updated regularly on our jobs page. Good luck with your work and thanks again for reaching out. Best, Liz”.

Talk about shot down.

One could argue that it is in fact in the responsibility of every individual starting a campaign to inform themselves and that Kickstarter should remain impartial. But given that the only current requirements to launch a campaign (the promises made within can be considered legally binding) are being 18 and up and owning an ID and a credit card – no hurdle for the average college kid – and seeing how campaigners I have advised were unaware of things as basic as the requirement to meet the goal or get no funds at all, I would not be surprised if a lot of younger people tried funding their dreams through the platform. And land themselves in fiscal as well as legal trouble when the project ends up falling through. With a couple of public cases, the reputation of crowdfunding in Germany could be irreparably tarnished.

I strongly believe crowdfunding brings back passion to the world of capital funding, and that Kickstarter is capable of finally making the concept a driving force in the German economy. Unfortunately, the way they are set up right now with a very hands-off approach to the legal pitfalls that their users can and will face is sure to lead to a couple of very rude awakenings to entrepreneurs. Kickstarter has a chance to shine where Fiverr failed miserably. But ignoring the financial stability and possibly livelihood of their creators as a key factor to their success is irresponsible at best. Raising 100,000 dollars to pay for a production run in Germany, only to be left 60k in debt – a dangerous pitfall indeed.

campaigncreatorcrowdfundingEnglishGermanykickstarterTax Law
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Bürgerticket Leipzig – Zwangssteuer oder Crowdfunding?

Samstag, 18 Oktober 2014 von Berthold Barth

Für 20 Euro im Monat sämtliche öffentlichen Verkehrsmitteln in einer deutschen Großstadt nutzen zu können – das ist an sich tolles Angebot. Trotzdem ist das von der Leipziger Volkszeitung dazu abgedruckte (und hoffentlich repräsentative) Feedback aus der Bevölkerung großteils negativ. Leipziger fürchten um ihr “persönliches Wohl”, sind “gegen Zwänge” und empfinden die “Abzocke” als “Unverschämtheit” die den “großen Wasserkopf” finanziert. Dieser erstaunliche Kontrast liegt meines Erachtens in der Art wie diese Kampagne organisiert wurde.

Im Artikel wird das Abo als “Zwangsticket” betitelt und auf dem Artikelbild mit Handschellen dargestellt. Der Grund: Alle Leipziger sollen gleichermaßen zur Kasse gebeten werden um den günstigen Monatspreis mitzufinanzieren, egal ob sie öffentliche Verkehrsmittel nutzen, oder nicht. Notfalls, so die aktuelle Befürchtung, mit staatlicher Gewalt. Man fühlt sich an GEZ & Co erinnert.

Gegenbeispiel: auf der “crowdfunding”-Plattform kickstarter.com haben unlängst über 60.000 Einzelpersonen insgesamt mehr als 13 Millionen Dollar zusammengetragen um einem Unternehmer aus Oregon in Amerika zu helfen eine Kühlbox mit eingebautem Lautsprecher zu produzieren. Freiwillig und weitestgehend ohne Gegenleistung, bestenfalls mit dem Versprechen eines der Geräte zu erhalten wenn es irgendwann fertig ist. Ähnliche Kampagnen haben 10 Millionen für eine erste Smartwatch namens pebble, 6 Millionen für einen High-End MP3-Player oder 4 Millionen für ein Abenteuerspiel für den Computer zusammengetragen.

Der feine Unterschied ist, dass bei kickstarter alle Unterstützer freiwillig zusammenkommen um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Damit wird niemand ausgeschlossen und über seinen Kopf hinweg entschieden, sondern die vorhandene Leidenschaft für das Produkt genutzt um die Finanzierung und Vermarktung zu ermöglichen.

Für die LVB sähe eine Beispielkampagne so aus: Das allgemeine Ticket für Leipzig kostet aktuell rd. 50€. Die LVB kalkuliert für die Zwischenziele 45, 40, 35, 30, 25, und die angestrebten 20€ wie viele Neukunden das Unternehmen gewinnen müsste. Für das erste Zwischenziel von 45€ im Monat kann die LVB sämtliche Bestandskunden anschreiben und ihnen 5€ Ersparnis jeden Monat in Aussicht stellen, wenn sie weitere Interessenten finden. Als zusätzlicher Anreiz erhalten alle die sich für das crowdfunding programm anmelden sämtliche Vergünstigungen die dadurch entstehen, zahlen aber keinesfalls mehr als den Einstiegspreis. So ist gewährleistet, das ein frühes Einsteigen keine Nachteile gegenüber Nachzüglern mit sich bringt. Eventuell kann man in dieser Phase für die “First Mover” noch zusätzliche Statusvorteile einbauen, die auch für Neukunden die Investition attraktiv macht. (Und dann wäre es toll, wenn auch in der Presse die Stimmen von Leuten abgedruckt würden, die sich positiv zu günstigen Tickets für die Allgemeinheit äussern).

Die negative Preisprogression sichert dabei für alle Beteiligten ab, dass sie nie mehr zahlen müssen als sie wollen würden. Im Gegenzug muss die LVB über die Kalkulation und die Stufen größtmögliche Transparenz schaffen. Mit jeder neu erreichten Stufe gibt es für alle etwas zu feiern, die sich bisher an dem Programm beteiligt haben, und mehr Anlass positiv darüber zu sprechen und zu berichten. Alle Kunden haben einen starken Anreiz weitere Kunden zu gewinnen und auch die LVB hat jedes Mal einen Grund, über ihre Medienkanäle zu berichten.

Ist die Fundingphase nach 2 Monaten abgeschlossen erhalten alle Teilnehmer des Projektes ihre “Bürgertickets” zum entsprechend vergünstigten Preis. Einen Preis, den sie selber mit geschaffen haben. Vielleicht werden so nicht die angestrebten €20 pro Person realisiert, sondern der Preis bleibt bei €30 stehen – für alle bestehenden Abonnenten immer noch ein starker Gewinn und alle Neukunden dürfen sich über die neugewonnene Mobilität zum günstigeren Preis freuen. Anstatt sich gegenseitig an die Kehle zu gehen, gewinnen alle Beteiligten durch diese Kampagne.

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